brand eins 11/2019 (App)

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inkl. 7% USt.

Titel: Das Heft war nach einmal waschen kaputt. Würde ich nicht mehr kaufen.

Schwerpunkt: Qualität

Hinweise

Sie können die digitale Ausgabe auf unserer Website und in der App lesen. Melden Sie sich dafür mit Ihren Zugangsdaten (E-Mail + Passwort) aus dem Kaufprozess an. Die brand eins App finden Sie kostenlos im Apple App Store, im Google Play Store und im Amazon Appstore. Sie ist nur für iOS und Android konzipiert! Zusätzlich können Sie die Formate PDF, epub und mobi erwerben.

Drei Beispiele aus dieser Ausgabe:

• Sogenannte nachhaltige Mode, die gibt es längst auch bei großen Ketten wie H&M. Wollen Kleine dagegen bestehen, müssen sie sich etwas Besonderes einfallen lassen – wie das recycelte T-Shirt des Kölner Labels Armedangels. Und jetzt noch ökologischer! heißt der Bericht von Anna Friedrich, die das Unternehmen besucht hat.
• Man ist ja gern auf der Höhe der Zeit – und doch manchmal genervt, wenn schon wieder irgendwas aktualisiert werden will. Denn immer mehr Produkte verlangen regelmäßige Updates. Sind die schon reif? fragt deshalb Christoph Koch und erläutert, warum neue Versionen meist sinnvoll sind.
• Wochenlanges Warten, bis endlich ein Termin gefunden ist. Schlechte Arbeit. Und hinterher Fußspuren auf dem Teppich. Beschwerden über Handwerker gibt es viele. Ein Start-up aus München will es besser machen. Die Geschichte von Crafty erzählt Michael Kneissler unter der Überschrift: Claudia hilft.

→ komplettes Inhaltsverzeichnis ansehen (PDF)


Erscheinungsdatum: 25. Oktober 2019
Umfang: 138 Seiten

 

 

Zum Inhalt dieses Heftes schreibt Chefredakteurin Gabriele Fischer:

Was erwarten Sie?

• Der Besucher kam mit seinem neuen Tesla, Modell 3. Und, zufrieden? „So und so.“ Technik und Fahrgefühl brillant, die Verarbeitung … amerikanisch. Was das bedeute? „Über Spaltmaße muss man nicht reden. Und es ist für einen langjährigen Kunden deutscher Automobilproduzenten doch etwas befremdlich, dass nur lackiert ist, was man sieht.“

Qualität. Eine deutsche Tugend. Und ein guter Beleg dafür, wie schnell sich die Welt dreht. Denn jene Produktqualität, für die deutsche Waren berühmt sind, ist nicht mehr der entscheidende Wettbewerbsvorteil. Software schlägt Hardware, Schnelligkeit und Servicequalität zählen mehr als das Ringen um ein möglichst geringes Spaltmaß.

Der Kunde fördert diese Entwicklung und ist nicht immer glücklich damit. Er will alles gleich und sofort und beschwert sich dann im Internet über mangelhafte Produkte. Er erwartet selbst von seiner Zahnbürste Hightech und lernt, dass Software mithilfe der Erfahrungen des Nutzers stetig weiterentwickelt wird. Statt über Betaversionen zu klagen, ist es deshalb an der Zeit, den Qualitätsbegriff neu zu justieren: Was macht den Unterschied? Was erwartet der Kunde? Und was kann eine Richtschnur sein, wenn die Normen der Industriegesellschaft nicht mehr das Maß aller Dinge sind (S. 44, 56, 100)?

Erste Erkenntnis: Es gilt, weit mehr Anforderungen zu erfüllen als zuvor. Die Kantine zum Beispiel war gut, solange die Belegschaft ausreichend Kalorien bekam. Heute erwarten die Mitarbeiter schmackhafte Gerichte, auch vegetarisch oder vegan. Für einen vorderen Platz im Kantinentest des Vereins Food & Health sollten die Produkte zudem aus der Region -stammen und schonend verarbeitet sein. Textilien müssen nicht nur passen und ein paar Wäschen überstehen: Kunden erhoffen sich darüber hinaus ein gutes Gewissen beim Kauf. Wer Gäste zu einer Hochzeit oder Taufe einlädt, will mehr als Standard: Schließlich ist es ein besonderer Tag. Und wer schon froh ist, wenn Handwerker überhaupt erscheinen, sollte hoffen, dass der Plan der Gründer von Crafty aufgeht: ein Handwerksdienst, der pünktlich, freundlich und akkurat ist. Und seine Arbeitsstelle beim Kunden in blitzblankem Zustand hinterlässt (S. 106, 50, 88, 64).

Qualität ist kein feststehender Begriff mehr, er wird mit jeder neuen Anforderung, mit -jeder Innovation und jedem Kundenkontakt neu definiert. Die Medizin beispielsweise verändert sich durch Digitalisierung. Ob das den Menschen nützt, ist offen. Der Chirurg André T. Nemat hat eigens ein Institut gegründet, wo nach Antworten gesucht wird (S. 60).

War es besser, als sich Qualität noch mit DIN- und ISO-Regeln beschreiben ließ? Bei so manchem Produkt mag man es sich wünschen. Und wer fährt oder fliegt, hofft zu Recht, dass die alten Tugenden noch leben. Aber was spricht dagegen, dass Fortbewegungsmittel künftig nicht nur sicher, sondern auch bequem und mit gutem Gewissen zu nutzen sind?

Mehr Qualität. Das wäre kein schlechter Tausch. 

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