brand eins 06/2003

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Titel: Die Kunst der Beziehung: Partner suchen, finden, überleben.

Schwerpunkt: Beziehungen

Zum Inhalt dieses Heftes schreibt Chefredakteurin Gabriele Fischer in ihrem Editorial:

Vitamin B. Neue Formel.

• Natürlich ist Wirtschaft ein Beziehungsgeschäft. War es immer: Seilschaften. Vitamin B. Old Boys Network. Eine Hand wäscht die andere. Alles Hinweise auf gute Zusammenarbeit, mit üblem Beigeschmack. Wo es um Geld geht, haben Beziehungen offenbar einen einzigen Zweck. Mehr Geld. Mehr Einfluss. Mehr Macht. Und vor allem: mehr Sicherheit für alle, die sich in die Seile der Netzwerke hängen. Gefühle? Kinderkram. Die haben bestenfalls nach Feierabend einen Platz. So viel zur Theorie, die nie funktioniert hat. Und die in diesen Zeiten noch weniger funktioniert als je zuvor. Denn Not macht nicht nur erfinderisch, sie zeigt auch schmerzhaft klar, worauf man sich noch verlassen kann: auf ehrliche Beziehungen. Auf echte Partner. Auf Freunde. Schade nur, dass so viele verlernt haben, was Freundschaft ist, bedauert der britische Soziologe Digby Anderson (S. 94). Nicht Mauschelei, nicht unter einer Decke stecken – die echte Beziehung ist die, in der man sich vertraut. Aber auch Unangenehmes sagen kann. Loewe und Phoenix beispielsweise, der Unterhaltungselektronik-Produzent und seine Design-Agentur (S. 80). 16 Jahre Partnerschaft, 16 Jahre gemeinsamer Erfolg. Und dann will der eine, der Auftraggeber, die Beziehung öffnen. Geht das ohne Bruch? Und wenn ja: wie? Oder Urs Baumann, Textilunternehmer aus dem Schweizer Langenthal (S. 74). Er suchte einen Nachfolger und fand einen, der sein Freund werden kann. Aber ist das nicht gefährlich? Ist das nicht unprofessionell? Vielleicht für all jene, die die Allianz zwischen Ferdinand Piech und José Ignacio Lopez de Arriortua bei der Volkswagen AG als Partnerschaft missverstanden. Tatsächlich, so stellt Wolf Lotter in seiner Einleitung zum Schwerpunkt fest, sind sie nur der von einer ganzen Managergeneration bewunderte Beleg, dass zwei Egoisten erfolgreicher sind als einer (S. 66). Lange gehalten hat die Allianz nicht. Und als Modell für die Zukunft taugt sie noch weniger. Denn das, was jeder einzelne Unternehmer, jeder Manager, jeder Angestellte, jeder Arbeiter in diesen Zeiten des Umbruchs schaffen muss, schafft er nicht im Bündnis mit denen, die für das eigene Fortkommen jeden Partner verraten. Manche ahnen das schon. Manche hoffen noch, beim Spiel jeder gegen jeden als Sieger hervorzugehen. Aber immer mehr Menschen spüren die produktive Kraft guter Beziehungen. Das ist das wahre Vitamin B.

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